Eine transnatonale Jugendbegegnung im Rahmen von „Jugend in Aktion“
Das „ökologische Kochmobil“ wurde 2010 Rahmen einer Jugendbegegnung gegründet, ist aber, wenn auch in andere Besetzung und mit anderem Auto, bis Heute aktiv.
Für aktuelle Infos über das Kochmobil schaut bei der Freiburger Ortsgruppe rein. Hier findet ihr einen Auszug des Abschlussberichts von damals.

Ökologisches Kochmobil 1.2.-31.12.2010
In unserem Projekt haben wir einen kleinen LKW gekauft und in ihm ein Küchenausrüstung installiert mit dem wir anschließend eine Workshoptour von Hessen über Bayern nach Österreich gemacht haben.Zu aller erst haben wir im Februar 2010 mit der Suche für ein geeignetes Fahrzeug begonnen. Schnell mussten wir feststellen, dass unsere Vorstellungen so nicht
verwirklichbar sind. Denn fast alle von uns haben einen Führerschein mit dem man nur Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von maximal 3,5 Tonnen fahren darf. Damit nicht immer dieselbe Person fahren muss und auch das Kochmobil zukünftig für andere Gruppen möglichst einfach nutzbar ist, haben wir uns nach langen Disskusionen innerhalb und zwischen den beiden Partnergruppen für einen kleineren LKW, einen MB 100, entschieden. Daraufhin fing die deutsche Gruppe an im Internet und bei Autohändlern nach einem guten Modell zu suchen. Nach langer und ausgiebiger Suche wurden wir dann am 30.03.2010 fündig und konnten mit der Planung beginnen. Zunächst mussten wir uns ein Bild über den Zustand des Fahrzeuges machen. Hierbei hat uns zusätzlich zu unserem Coach ein befreundeteter Auto-Mechaniker geholfen, der der deutschen Gruppe schon im Vorfeld einen Überblick darüber gegeben hat welche kleineren Reperaturen und Sanierungen vorgenommen werden müssen, die wir selbst durchführen können. Mit ihm gemeinsam haben wir auch eine vorläufige Liste über die benötigeten Teile erstellt. Dann hat sich die deutsche Gruppe bei Autohändlern und auf Schrottplätze auf die Suche nach den benötigten Teilen gemacht. Die meisten der zusätzlich benötigten Werkzeuge konnten wir uns von Bekannten leihen. Paralell dazu gab es eine Recherchephase im Internet und in Büchern. Es gibt viele Internetforen, die eine genaue Bescheibung geben, welche Arbeitsschritte notwendig sind, um kleinere Arbeiten am Fahrzeug selbstständig durchzuführen. Daraufhin haben wir uns zur ersten gemeinsamen Bauwoche in Reiskirchen getroffen. Hier
war es zuallererst notwendig, dass die deutsche Gruppe der österreichischen ihre Ergebnisse vorstellt, es wurde ein Aufgaben- und ein Zeitplan für die erste Bauwoche erstellt und wir haben uns in Kleingruppen zu den entsprechenden Augabenfeldern eingeteilt. Bei dieser Einteilung haben wir darauf geachtet, dass sich die beiden Partnergruppen mischen. Daraufhin haben wir angefangen mit Unterstützung des Coaches diesen schon älteren LKW mit hauptsächlich gebrauchten Teilen wieder „fit“ zu machen.
Schnell mussten wir aber feststellen, dass wenn mehrere Kleingruppen gleichzeitig an einem Fahrzeug arbeiten, man sich ständig im Weg steht. Um dieses Problem zu lösen haben wir dann ein „rotierendes System“ eingeführt bei dem sich die einzelnen Kleingruppen mit Praxis-, Theorie- und Pausephasen abwechseln. Am Ende der Bauwoche, wurde dann allen klar, dass wenn wir wirklich fast alles selbst machen wollen, wir bedeutend mehr Zeit brauchen und auch noch bei den anderen Bauwochen parallel am Fahrzeug arbeiten müssen. Beim zweiten Termin hat sich eine Kleingruppe um die Innenausstattung gekümmert und der Rest hat die noch offenen Reperatur- und Sanierungsarbeiten weitergeführt. Die Ausstattungsgruppe hat sich zuallererst an die Ausmessung und Planung für den Innenberreich gemacht und dann ihre Ergebnisse mit dem Rest der Gruppe diskutiert. Für
die Innenausstattung haben wir eine neue Holzverkleidung, einen Boden und passende Regalvorrichtungen im Fahrzeug eingebaut.
Die dritte Bauwoche hatte ihren Schwerpunkt weniger im Bauen, sonderen vielmehr in der Vorbereitung der Workshops. So haben wir verschiedene Rezepte ausprobiert und zusammengestellt, eine methodische und inhaltliche Vorbereitung für die Workshops gemacht und uns eine genaue Route überlegt. Gleichzeitig haben wir das Kochmobil künstlerisch gestaltet, indem wir den Innenraum und die Bierbänke bemalt haben. Unser eigentlicher Plan war es dann, in den Tagen vor dem ersten Workshop die Reperaturarbeiten abzuschließen. Aufgrund von Lieferproblemen benötigter Teile waren wir
gezwungen, diese Arbeiten jedoch parallel zu unserem ersten Workshop abzuschließen. Dadurch hatten wir genügend Zeit die letzten Vorbereitungen für die Workshops zu treffen und die geliehene Küchenausstattung auszuprobieren und zusammenzustellen. Zum Schluss haben wir dann nochmals den erwähnten Automechaniker unsere Arbeit ausgiebig anschauen lassen, um auch wirklich sicherzustellen, dass wir keine Fehler
gemacht haben, welche die Fahrtüchtigkeit einschränken könnten. Es war lediglich notwendig, dass er kleinere Verbesserungen durchführt. Wir waren wirklich überrascht wieviel man bei älteren Fahrzeugen ohne große Vorkenntnisse selbst reparieren und sanieren kann und wieviele Möglichkeiten es gibt an die benötigten Teile zu kommen. Den ersten Kochworkshop haben wir in Reiskirchen durchgeführt. Wir kannten Einige der TeilnehmerInnen, so fiel es uns auch leichter einen Einstieg zu finden und wir haben viele Verbesserungsvorschläge und Anregungen bekommen. Da die TeilnehmerInnen alle mindestens 14 Jahre alt waren, konnten wir auch viel gemeinsam über inhaltliche Themen diskutieren. Wir haben viele Kontakte in der Region, deshalb fiel es uns leicht einen Bauernhof zu finden, den wir innerhalb unseren Workshops besuchen konnten. Nach einem Tag mit einer ausgiebigen Auswertung des ersten und einer überarbeiteten Konzeption für die folgenden Workshops begann mit dem zweiten Workshop in Frankfurt
am Main dann der eigentliche Start der Tour. Dieser war dann auch eine größere Herausforderung. Die TeilnehmerInnen waren zwischen 8 und 18 Jahren alt, deshalb hierlten wir es für sinnvoll den Workshop in zwei Altersgruppen aufzuteilen haben und so paralell zwei Workshops durchzuführen. Da wir den Kochkurs in einem befreundeten Hausprojekt durchgeführt haben, konnten wir improvisieren und eine der beiden Gruppe hat die Küche des Hausprojektes mitbenutzt. Bei diesem Workshop kam leider keine Exkursion zustande. Der dritte Workshop in Kempten in Südbayern fand dann wieder in ländlicherer Umgebung und komplett draußen auf einem Bauernhof statt. Das hatte den Vorteil, dass wir unsere Nahrungsmittel direkt vor Ort bekommen konnten und den Kindern direkt zeigen konnten, wie die Produkte produziert werden. Es war jedoch auch der kleinste Workshop. Bei diesem Workshop mussten wir nochmals unser Konzept überdenken, weil die TeilnehmerInnen fast ausschließlich im Grundschulalter waren und wir somit das Programm ganz anders gestalten mussten mit mehr praktischem und einem für Kinder geeigneten Theorieteil. Nach dem Workshop haben wir uns drei Tage Zeit, für eine Pause, Gruppenaktivität und die Auswertung der letzten beiden Workshops genommen. In einem Vorort von Linz fand dann unser erster Workshop in Österreich statt. Dieser verlief durchweg problemlos, es gab viele interessierte Jugendliche mit einem großes Vorwissen über Ernährung und Ökologie, somit konnten wir von Beginn an auf hohem Niveau einsteigen. Auch verfügten viele der TeilnehmerInnen über praktische Vorkenntnisse beim kochen, sodass wir so viel Essen produziert hatten, dass es uns möglich war Freunde und Familie der TeilnehmerInnen zum gemeinsamen Essen einzuladen. Die letzte Station unserer Tour war Wien. Wieder hatten wir so viele TeilnehmerInnen, dass wir in zwei Gruppen
gekocht haben und lediglich den inhaltlichen Part zusammen gemacht haben.
In Wien haben wir auch ein kleineres Fest zum Abschluss des Workshops und somit unserer Kochmobiltour gemacht, bei dem wir gemeinsam mit den TeilnehmerInnen für fast fünfzig Menschen gekocht haben.
Zum Schluss haben wir noch einen halben Tag mit der endgültigen Auswertung verbracht, bevor die deutsche Gruppe abgereist ist.

